Die einjährige, reich verzweigte Aufrechte Ambrosie wird bis 1,5 m hoch. Ihre unscheinbaren Blüten sitzen nach Geschlecht getrennt in kleinen Körbchen. Während der Blütezeit von Juli bis Oktober kann eine Pflanze über eine Milliarde Pollenkörner produzieren. Diese gehören zu den stärksten bekannten Allergenen überhaupt und können bei empfindlichen Personen schwere Allergien auslösen.
Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze gelangte mit Vogelfutter nach Europa. In der Schweiz wurde sie erstmals 1865 erwähnt, aber erst seit rund 20 Jahren breitet sie sich stark aus und besiedelt Äcker, Gärten, Ruderalstellen oder Wegränder. Die Früchte sind mit kurzen Stacheln besetzt und werden vor allem durch den Menschen verschleppt. Die anpassungsfähige Art profitiert mehrfach vom sich ändernden Klima: Sie breitet sich weiter aus, ihre Blütezeit verlängert sich und die Pollenproduktion nimmt zu.
Im Sommer 2013 entdeckte man in der Nähe des Flughafens Milano Malpensa einen kleinen, aus Nordamerika stammenden Blattkäfer, der vermutlich als blinder Passagier eingeführt wurde. Dieser Käfer (Ophraella communa) ernährt sich von der Aufrechten Ambrosie, welche er völlig kahl frisst. Er hat sich bereits massiv vermehrt, gilt mittlerweile auch als invasive Art und breitet sich weiter aus, so wurde er schon im Tessin beobachtet. Eine neue Studie zeigte, dass das zufällig bei uns aufgetauchte Insekt 2,3 Millionen Allergikerinnen und Allergiker Europa von ihren Symptomen befreien könnte.
Literatur: Schaffner, U., Steinbach, S., Sun, Y. et al. (2020): Biological weed control to relieve millions from Ambrosia allergies in Europe. Nature Communications 11, 1745.
PFLANZENFAMILIE
Korbblütler | Asteraceae
Illustration: Karin Widmer
Invasive Neophyten in der Schweiz
Heimat: Nordamerika
Index: Freisetzungsverordnung, Schwarze Liste
Invasive Neophyten
Die einjährige, reich verzweigte Aufrechte Ambrosie wird bis 1,5 m hoch. Ihre unscheinbaren Blüten sitzen nach Geschlecht getrennt in kleinen Körbchen. Während der Blütezeit von Juli bis Oktober kann eine Pflanze über eine Milliarde Pollenkörner produzieren. Diese gehören zu den stärksten bekannten Allergenen überhaupt und können bei empfindlichen Personen schwere Allergien auslösen.
Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze gelangte mit Vogelfutter nach Europa. In der Schweiz wurde sie erstmals 1865 erwähnt, aber erst seit rund 20 Jahren breitet sie sich stark aus und besiedelt Äcker, Gärten, Ruderalstellen oder Wegränder. Die Früchte sind mit kurzen Stacheln besetzt und werden vor allem durch den Menschen verschleppt. Die anpassungsfähige Art profitiert mehrfach vom sich ändernden Klima: Sie breitet sich weiter aus, ihre Blütezeit verlängert sich und die Pollenproduktion nimmt zu.
Im Sommer 2013 entdeckte man in der Nähe des Flughafens Milano Malpensa einen kleinen, aus Nordamerika stammenden Blattkäfer, der vermutlich als blinder Passagier eingeführt wurde. Dieser Käfer (Ophraella communa) ernährt sich von der Aufrechten Ambrosie, welche er völlig kahl frisst. Er hat sich bereits massiv vermehrt, gilt mittlerweile auch als invasive Art und breitet sich weiter aus, so wurde er schon im Tessin beobachtet. Eine neue Studie zeigte, dass das zufällig bei uns aufgetauchte Insekt 2,3 Millionen Allergikerinnen und Allergiker Europa von ihren Symptomen befreien könnte.
Literatur: Schaffner, U., Steinbach, S., Sun, Y. et al. (2020): Biological weed control to relieve millions from Ambrosia allergies in Europe. Nature Communications 11, 1745.
Heimat: Nordamerika
Index: Freisetzungsverordnung, Schwarze Liste