Die Schweiz hat sich international verpflichtet, einheimische Arten zu schützen. Bezüglich der gebietsfremden Arten verabschiedete der Bundesrat 2016 die Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten, inklusive Massnahmenplan. Für die Umsetzung ist das Bundesamt für Umwelt (BAFU) federführend und unterstützt dabei auch die Kantone.
DR. GIAN-RETO WALTHER studierte an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften. Nach über zehnjähriger Forschungstätigkeit ist er seit 2010 beim BAFU als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Bereiche Neobioten sowie Biodiversität und Klimawandel zuständig.
BEAT FISCHER Herr Walther, Sie haben jahrelang mit invasiven Neophyten geforscht. Entwickelt man dabei auch so etwas wie eine Beziehung zu diesen Pflanzenarten? GIAN-RETO WALTHER Je länger man sich mit einem spannenden Thema beschäftigt, desto mehr möchte man darüber wissen. Wie in der Forschung üblich, stellen sich auf eine beantwortete Frage viele neue Fragen. So entwickelt man zwar keine eigentliche Beziehung zum Forschungsgegenstand, aber die Neugier, wie sich eine Situation weiterentwickelt, bleibt erhalten.
Welche der invasiven Neophyten mögen Sie am liebsten?
Aufgrund der Problematik, die von invasiven Neophyten ausgeht, kann man diese Pflanzen nicht wirklich mögen. Aber aus biologischer Sicht überraschen und faszinieren sie. So stellt der Japanische Staudenknöterich eine Besonderheit dar, da sich diese Pflanze über viele Regeln der Lehrbuchbiologie hinwegsetzt und eine unglaubliche Wuchskraft und Ausdauer an den Tag legt. Normalerweise gibt es bei klonal wachsenden Pflanzen einen sich ausbreitenden und einen absterbenden Teil, beim Japanischen Staudenknöterich ist dies nicht der Fall: Ohne Gegenmassnahmen breitet er sich in alle Richtungen aus, ohne auch nur Anzeichen von schwächelnden Teilen zu zeigen.
Besitzt eine unglaubliche Wuchskraft und Ausdauer: der Japanische Staudenknöterich mit seinem freigelegten Wurzelwerk, umgeben von Kanadischen Goldruten.
Das BAFU ist für die Strategie und die Umsetzung der Bekämpfungsmassnahmen zuständig. Welches sind die wichtigsten Aufgaben? Für das BAFU stehen zurzeit drei Massnahmen im Vordergrund: Es gilt die fachlichen Grundlagen zu aktualisieren, die Koordination der betroffenen Akteure zu stärken sowie die rechtlichen Grundlagen anzupassen.
Welche Rollen spielen Kantone und Gemeinden?
Die Kantone und Gemeinden kennen die Verhältnisse vor Ort und stehen in direktem Kontakt mit den handelnden Akteuren. Der Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen diesen Akteuren und dem Bund ist wichtig, deshalb bauen wir für die Umsetzung der Strategie die entsprechenden Koordinationsgremien auf.
Das BAFU schreibt in seiner Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten, dass sowohl die Anzahl Arten als auch die von ihnen besiedelte Fläche immer weiter zunimmt. Ist die Situation nicht aussichtslos, und wir sollten diese neuen Pflanzen einfach akzeptieren? Es stellt sich weniger die Frage, ob wir die Pflanzen akzeptieren sollen, als jene, wie wir mit den von ihnen ausgehenden Schäden umgehen. Ich denke nicht, dass wir tatenlos zusehen können. Mit dem Stufenkonzept wird in der Strategie eine differenzierte Vorgehensweise vorgeschlagen, je nach ökologischen Eigenschaften, Verbreitungsstand und Massnahmenverfügbarkeit der jeweiligen Art.
Die wichtigste rechtliche Grundlage im Umgang mit gebietsfremden Pflanzen und Tieren bildet die Freisetzungsverordnung. Wie gelangt eine Art auf diese Liste?
Es sind viele Akteure in diesen Prozess involviert, die sich dazu äussern können. Bei der aktuellen Liste besteht jedoch die Schwierigkeit, dass sowohl Arten, die in der Schweiz noch nicht oder erst in einem frühen Verbreitungsstadium auftreten, im selben Anhang stehen wie Arten, die bereits weit verbreitet sind, obwohl je unterschiedliche Massnahmen zu ergreifen wären. Dieser Umstand soll im Rahmen der rechtlichen Anpassungen geändert werden.
Auf der Schwarzen Liste werden Pflanzenarten aufgeführt, die Schäden verursachen. Diese Liste ist rechtlich unverbindlich, daher sind im Handel auch etliche Arten wie Robinie, Kirschlorbeer oder Sommerflieder erhältlich. Gibt es Möglichkeiten, diese widersprüchliche Situation zu ändern, allenfalls mit einem Verkaufsstopp? Wer Pflanzen in Verkehr bringt, ist bereits heute verpflichtet, die möglichen Gefährdungen und Beeinträchtigungen zu beurteilen und zur begründeten Schlussfolgerung zu gelangen, dass keine solchen zu erwarten sind.
Gefährdete Arten wie die Gold-Aster (Aster linosyris) profitieren von den Bekämpfungsmassnahmen.
Abnehmerinnen und Abnehmer sind so anzuweisen, dass beim vorschrifts- und anweisungsgemässen Umgang in der Umwelt Menschen, Tiere und Umwelt nicht gefährdet werden können und die biologische Vielfalt sowie deren nachhaltige Nutzung nicht beeinträchtigt werden. Diese Auflagen beziehen sich allerdings erst auf Pflanzen, die nach Inkrafttreten der revidierten Freisetzungsverordnung, also nach dem 1. Oktober 2008, in Verkehr gebracht werden. Bei einem Verkaufsstopp würden zwar keine zusätzlichen Pflanzen mehr angeboten; für alle vor Oktober 2008 gepflanzten hätte diese Massnahme allein aber wenig bis keine Wirkung. Um die Lücken in den bestehenden rechtlichen Grundlagen zu schliessen, wurde eine Vernehmlassungsvorlage zur Änderung des Umweltschutzgesetzes erarbeitet.
Mit dem Klimawandel verschärft sich die Problematik der invasiven Neophyten. Wie schätzen Sie die Entwicklung ein? Mit dem fortschreitenden Klimawandel ändern sich die standörtlichen Eigenschaften grundlegend. Zentral dabei ist, wie rasch und wie stark sich das Klima weiter verändern wird. Gelingt es den Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens, die globale Klimaerwärmung zu begrenzen, ergibt sich eine ganz andere Situation, als wenn wir auf dem bislang eingeschlagenen Kurs bleiben. In letzterem Falle wird es zunehmend schwierig, die Problematik der invasiven Neophyten zu beurteilen, da sich immer mehr die Frage stellen würde, mit welchem Referenzzustand denn überhaupt verglichen werden soll.
In den Rebbergen am Bielersee-Nordufer profitiert der Verlotsche Beifuss vom Klimawandel: Dank der milden Wintertemperaturen treiben seine unterirdischen Ausläufer auch in der kalten Jahreszeit aus.
Als Kind war es Léa Wobmanns Traum, ihre Hängematte in den tropischen Gewächshäusern des Botanischen Gartens in Genf aufzuhängen. Die üppige Vegetation hatte damals ihre Fantasie beflügelt. Gut zwei Jahrzehnte
Aufgewachsen zwischen Bergwäldern und Alpwiesen, entdeckte Jan Jelen als junger Mann mitten in der Stadt eine ganz neue Pflanzenwelt. «Ich war für die Gärtneraus- bildung nach Genf gezogen und verbrachte
Für Wachstum und Verbreitung von Pflanzenarten sind verschiedene Faktoren wichtig: Neben Landnutzung, Stickstoffeintrag oder Kohlendioxidanstieg spielt das Klima eine entscheidende Rolle. Durch den Klimawandel ändern sich sowohl Areale als auch
BEAT FISCHER Herr Randin, wie nehmen Sie als Gebirgsökologe den Klimawandel wahr? CHRISTOPHE RANDIN Die Erwärmung in den Bergen realisierte ich schon früh. Ich erinnere mich an ein Ereignis im
BEAT FISCHER Frau Wipf, als Gebirgsökologin stehen Sie oft zuoberst auf dem, Gipfel. Sind Sie auch eine Bergsteigerin? SONJA WIPF Ich bewege mich gerne und gut im weglosen Terrain, aber
BEAT FISCHER Herr Schaffner, wieso befindet sich die Schweizer Niederlassung einer weltweit tätigen Organisation mit über 600 Mitarbeitenden in Delémont? URS SCHAFFNER Das hat biologische Gründe. Die Geschichte beginnt nach
Eine tropische Pflanze mit dem lautmalerischen Namen Monstera deliciosa begründete ihre Liebe zur Botanik. Als Zimmerpflanze schmückte das Fensterblatt die elterliche Wohnung in Zürich. Als sie acht Jahre alt war,
INVASIVE NEOPHYTEN Pflanzenarten, die nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492 absichtlich oder unabsichtlich in ein neues Gebiet eingeführt wurden und sich in der Natur etablierten, werden Neophyten genannt.
BEAT FISCHER Herr Zimmermann, wie nehmen Sie persönlich den Klimawandel wahr? NIKLAUS E. ZIMMERMANN In erster Line beim Wandern im Gebirge. Ich gehe gerne und oft in die Regionen, in
Klimaveränderungen gab es auf der Erde immer. Als die landlebenden Dinosaurier vor rund 65 Millionen Jahren ausstarben, herrschte in der Gegend der Schweiz ein subtropisches bis tropisches Klima. Im Eiszeitalter,
Es sind über 350 000 kleine rote Punkte, die Joëlle Magnin begeistern. «Schauen Sie mal», sagt sie und schiebt den Laptop über den Tisch, «die Karte des Kantons Waadt ist
In der Schweiz sind über ein Viertel der Wildpflanzen bedroht und stehen auf der Roten Liste. In botanischen Gärten werden solche gefährdeten Arten für eine Wiederansiedlung in ihren natürlichen Lebensräumen kultiviert.
Info Flora ist das nationale Daten- und Informationszentrum zur Schweizer Flora. Deren Direktor, Dr. Stefan Eggenberg, engagiert sich seit Jahrzehnten im Artenschutz.
Kantonale Naturschutzfachstellen sind bei Erhaltungsprogrammen und Wiederaussiedlungen von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wichtige Partner der botanischen Gärten.
Der Botanische Garten der Universität Freiburg nimmt in der Schweiz eine Pionierrolle ein. Prof. Gregor Kozlowski realisierte mit seiner Forschungsgruppe und dem Gartenteam etliche erfolgreiche Wiederaussiedlungen.
Peter Enz’ wichtigstes Ziel ist die Sensibilisierung für Pflanzen und die Natur. Darum liegt dem Leiter des Botanischen Gartens der Universität Zürich die diesjährige «BOTANICA» sehr am Herzen: Weil sie aufzeigt, wie wichtig der Erhalt bedrohter heimischer Pflanzen ist.
Gregor Kozlowski ist in seinem Element, wenn er über sein Spezialgebiet, den Artenschutz, spricht. «Allein im Kanton Freiburg sind rund 700 Pflanzenarten bedroht, ein Drittel des kantonalen Wildpflanzenbestandes.»
Das Interview ist im BOTANICA Garten- und Pflanzenfüher 2020/2021 erschienen.
«Wir können nicht tatenlos zusehen»
Die Schweiz hat sich international verpflichtet, einheimische Arten zu schützen. Bezüglich der gebietsfremden Arten verabschiedete der Bundesrat 2016 die Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten, inklusive Massnahmenplan. Für die Umsetzung ist das Bundesamt für Umwelt (BAFU) federführend und unterstützt dabei auch die Kantone.
DR. GIAN-RETO WALTHER studierte an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften. Nach über zehnjähriger Forschungstätigkeit ist er seit 2010 beim BAFU als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Bereiche Neobioten sowie Biodiversität und Klimawandel zuständig.
BEAT FISCHER Herr Walther, Sie haben jahrelang mit invasiven Neophyten geforscht. Entwickelt man dabei auch so etwas wie eine Beziehung zu diesen Pflanzenarten?
GIAN-RETO WALTHER Je länger man sich mit einem spannenden Thema beschäftigt, desto mehr möchte man darüber wissen. Wie in der Forschung üblich, stellen sich auf eine beantwortete Frage viele neue Fragen. So entwickelt man zwar keine eigentliche Beziehung zum Forschungsgegenstand, aber die Neugier, wie sich eine Situation weiterentwickelt, bleibt erhalten.
Welche der invasiven Neophyten mögen Sie am liebsten?
Aufgrund der Problematik, die von invasiven Neophyten ausgeht, kann man diese Pflanzen nicht wirklich mögen. Aber aus biologischer Sicht überraschen und faszinieren sie. So stellt der Japanische Staudenknöterich eine Besonderheit dar, da sich diese Pflanze über viele Regeln der Lehrbuchbiologie hinwegsetzt und eine unglaubliche Wuchskraft und Ausdauer an den Tag legt. Normalerweise gibt es bei klonal wachsenden Pflanzen einen sich ausbreitenden und einen absterbenden Teil, beim Japanischen Staudenknöterich ist dies nicht der Fall: Ohne Gegenmassnahmen breitet er sich in alle Richtungen aus, ohne auch nur Anzeichen von schwächelnden Teilen zu zeigen.
Das BAFU ist für die Strategie und die Umsetzung der Bekämpfungsmassnahmen zuständig. Welches sind die wichtigsten Aufgaben?
Für das BAFU stehen zurzeit drei Massnahmen im Vordergrund: Es gilt die fachlichen Grundlagen zu aktualisieren, die Koordination der betroffenen Akteure zu stärken sowie die rechtlichen Grundlagen anzupassen.
Welche Rollen spielen Kantone und Gemeinden?
Die Kantone und Gemeinden kennen die Verhältnisse vor Ort und stehen in direktem Kontakt mit den handelnden Akteuren. Der Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen diesen Akteuren und dem Bund ist wichtig, deshalb bauen wir für die Umsetzung der Strategie die entsprechenden Koordinationsgremien auf.
Das BAFU schreibt in seiner Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten, dass sowohl die Anzahl Arten als auch die von ihnen besiedelte Fläche immer weiter zunimmt. Ist die Situation nicht aussichtslos, und wir sollten diese neuen Pflanzen einfach akzeptieren?
Es stellt sich weniger die Frage, ob wir die Pflanzen akzeptieren sollen, als jene, wie wir mit den von ihnen ausgehenden Schäden umgehen. Ich denke nicht, dass wir tatenlos zusehen können. Mit dem Stufenkonzept wird in der Strategie eine differenzierte Vorgehensweise vorgeschlagen, je nach ökologischen Eigenschaften, Verbreitungsstand und Massnahmenverfügbarkeit der jeweiligen Art.
Die wichtigste rechtliche Grundlage im Umgang mit gebietsfremden Pflanzen und Tieren bildet die Freisetzungsverordnung. Wie gelangt eine Art auf diese Liste?
Es sind viele Akteure in diesen Prozess involviert, die sich dazu äussern können. Bei der aktuellen Liste besteht jedoch die Schwierigkeit, dass sowohl Arten, die in der Schweiz noch nicht oder erst in einem frühen Verbreitungsstadium auftreten, im selben Anhang stehen wie Arten, die bereits weit verbreitet sind, obwohl je unterschiedliche Massnahmen zu ergreifen wären. Dieser Umstand soll im Rahmen der rechtlichen Anpassungen geändert werden.
Auf der Schwarzen Liste werden Pflanzenarten aufgeführt, die Schäden verursachen. Diese Liste ist rechtlich unverbindlich, daher sind im Handel auch etliche Arten wie Robinie, Kirschlorbeer oder Sommerflieder erhältlich. Gibt es Möglichkeiten, diese widersprüchliche Situation zu ändern, allenfalls mit einem Verkaufsstopp?
Wer Pflanzen in Verkehr bringt, ist bereits heute verpflichtet, die möglichen Gefährdungen und Beeinträchtigungen zu beurteilen und zur begründeten Schlussfolgerung zu gelangen, dass keine solchen zu erwarten sind.
Abnehmerinnen und Abnehmer sind so anzuweisen, dass beim vorschrifts- und anweisungsgemässen Umgang in der Umwelt Menschen, Tiere und Umwelt nicht gefährdet werden können und die biologische Vielfalt sowie deren nachhaltige Nutzung nicht beeinträchtigt werden. Diese Auflagen beziehen sich allerdings erst auf Pflanzen, die nach Inkrafttreten der revidierten Freisetzungsverordnung, also nach dem 1. Oktober 2008, in Verkehr gebracht werden. Bei einem Verkaufsstopp würden zwar keine zusätzlichen Pflanzen mehr angeboten; für alle vor Oktober 2008 gepflanzten hätte diese Massnahme allein aber wenig bis keine Wirkung. Um die Lücken in den bestehenden rechtlichen Grundlagen zu schliessen, wurde eine Vernehmlassungsvorlage zur Änderung des Umweltschutzgesetzes erarbeitet.
Mit dem Klimawandel verschärft sich die Problematik der invasiven Neophyten. Wie schätzen Sie die Entwicklung ein?
Mit dem fortschreitenden Klimawandel ändern sich die standörtlichen Eigenschaften grundlegend. Zentral dabei ist, wie rasch und wie stark sich das Klima weiter verändern wird. Gelingt es den Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens, die globale Klimaerwärmung zu begrenzen, ergibt sich eine ganz andere Situation, als wenn wir auf dem bislang eingeschlagenen Kurs bleiben. In letzterem Falle wird es zunehmend schwierig, die Problematik der invasiven Neophyten zu beurteilen, da sich immer mehr die Frage stellen würde, mit welchem Referenzzustand denn überhaupt verglichen werden soll.
Die Emotionen Wecken
Als Kind war es Léa Wobmanns Traum, ihre Hängematte in den tropischen Gewächshäusern des Botanischen Gartens in Genf aufzuhängen. Die üppige Vegetation hatte damals ihre Fantasie beflügelt. Gut zwei Jahrzehnte
Mit den Alpenfplanzen auf Du und Du
Aufgewachsen zwischen Bergwäldern und Alpwiesen, entdeckte Jan Jelen als junger Mann mitten in der Stadt eine ganz neue Pflanzenwelt. «Ich war für die Gärtneraus- bildung nach Genf gezogen und verbrachte
Alpenpflanzen – Einfluss des Klimawandels auf alpine Pflanzen
Für Wachstum und Verbreitung von Pflanzenarten sind verschiedene Faktoren wichtig: Neben Landnutzung, Stickstoffeintrag oder Kohlendioxidanstieg spielt das Klima eine entscheidende Rolle. Durch den Klimawandel ändern sich sowohl Areale als auch
«Seit Jahrzehnten gedeihen immer mehr kleine Bäume in der alpinen Stufe»
BEAT FISCHER Herr Randin, wie nehmen Sie als Gebirgsökologe den Klimawandel wahr? CHRISTOPHE RANDIN Die Erwärmung in den Bergen realisierte ich schon früh. Ich erinnere mich an ein Ereignis im
«Sehr viele Pflanzenarten wandern von weiter unten auf die Gipfel»
BEAT FISCHER Frau Wipf, als Gebirgsökologin stehen Sie oft zuoberst auf dem, Gipfel. Sind Sie auch eine Bergsteigerin? SONJA WIPF Ich bewege mich gerne und gut im weglosen Terrain, aber
«Invasive Pflanzen können ganze Ökosyseme verändern»
BEAT FISCHER Herr Schaffner, wieso befindet sich die Schweizer Niederlassung einer weltweit tätigen Organisation mit über 600 Mitarbeitenden in Delémont? URS SCHAFFNER Das hat biologische Gründe. Die Geschichte beginnt nach
Von tropisch zu einheimisch
Eine tropische Pflanze mit dem lautmalerischen Namen Monstera deliciosa begründete ihre Liebe zur Botanik. Als Zimmerpflanze schmückte das Fensterblatt die elterliche Wohnung in Zürich. Als sie acht Jahre alt war,
Invasive Neophyten – Einfluss des Klimawandels auf die Vegetation
INVASIVE NEOPHYTEN Pflanzenarten, die nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492 absichtlich oder unabsichtlich in ein neues Gebiet eingeführt wurden und sich in der Natur etablierten, werden Neophyten genannt.
«Letztlich sind es die Extremereignisse, die zu Veränderungen führen»
BEAT FISCHER Herr Zimmermann, wie nehmen Sie persönlich den Klimawandel wahr? NIKLAUS E. ZIMMERMANN In erster Line beim Wandern im Gebirge. Ich gehe gerne und oft in die Regionen, in
Ursachen und Folgen des Klimawandels
Klimaveränderungen gab es auf der Erde immer. Als die landlebenden Dinosaurier vor rund 65 Millionen Jahren ausstarben, herrschte in der Gegend der Schweiz ein subtropisches bis tropisches Klima. Im Eiszeitalter,
«Der Mensch schützt, was er schätzt.»
Es sind über 350 000 kleine rote Punkte, die Joëlle Magnin begeistern. «Schauen Sie mal», sagt sie und schiebt den Laptop über den Tisch, «die Karte des Kantons Waadt ist
Erhaltung gefährdeter Wildpflanzen in botanischen Gärten
In der Schweiz sind über ein Viertel der Wildpflanzen bedroht und stehen auf der Roten Liste. In botanischen Gärten werden solche gefährdeten Arten für eine Wiederansiedlung in ihren natürlichen Lebensräumen kultiviert.
«Die Stimmung für Artenförderung war noch nie so gut»
Info Flora ist das nationale Daten- und Informationszentrum zur Schweizer Flora. Deren Direktor, Dr. Stefan Eggenberg, engagiert sich seit Jahrzehnten im Artenschutz.
«Wir profitieren vom grossen gärtnerischen Knowhow»
Kantonale Naturschutzfachstellen sind bei Erhaltungsprogrammen und Wiederaussiedlungen von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wichtige Partner der botanischen Gärten.
«Die Natur kennt keine Grenzen»
Der Botanische Garten der Universität Freiburg nimmt in der Schweiz eine Pionierrolle ein. Prof. Gregor Kozlowski realisierte mit seiner Forschungsgruppe und dem Gartenteam etliche erfolgreiche Wiederaussiedlungen.
«Infotainment ist heute besonders wichtig»
Peter Enz’ wichtigstes Ziel ist die Sensibilisierung für Pflanzen und die Natur. Darum liegt dem Leiter des Botanischen Gartens der Universität Zürich die diesjährige «BOTANICA» sehr am Herzen: Weil sie aufzeigt, wie wichtig der Erhalt bedrohter heimischer Pflanzen ist.
«Unser Gründervater wären zufrieden mit uns»
Catherine Lambelet setzt sich für den Erhalt bedrohter Pflanzen ein. Sie ist Konservatorin am Botanischen Garten von Genf
«Verschwindet eine Art, geschieht dies meist im Stillen.»
Gregor Kozlowski ist in seinem Element, wenn er über sein Spezialgebiet, den Artenschutz, spricht. «Allein im Kanton Freiburg sind rund 700 Pflanzenarten bedroht, ein Drittel des kantonalen Wildpflanzenbestandes.»